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Daihuang ©Erich Stöger

Axel Wiebrecht
Update Juli 2018

 

 

Eine von Melchart und Ko-autoren 2017 veröffentlichte Studie untersuchte die Häufigkeit hepatotoxischer Reaktionen in der TCM-Klinik Kötzting von 1994 bis 2015. Die Studie enthält eine bisher nicht gekannte Datenqualität für die Abschätzung eines Hepatotoxizitätsrisikos chinesischer Arzneidrogen.  Es ist bedauerlich, dass die differential­diagnostische Abklärung der Leberreaktionen so unvollständig vorgenommen wurde, dass eine bessere Kausalitätsbeurteilung nicht erreicht wurde. Insgesamt sind Leberschädigungen unter Chinesischer Arzneitherapie sehr selten, und ihre Prognose ist, wenn sie rechtzeitig erkannt werden, im Allgemeinen gut. 

Leberreaktionen treten unter Chinesischer Arzneitherapie sehr selten auf. Eine moderate Erhöhung der Leberenzyme wird allgemein als eine Anpassungsreaktion der Leber angesehen (1). Um eine solche handelt es sich bei einem Anstieg des Enzyms ALT (Alanin-Aminotransferase, auch GPT) bis zum 5fachen des oberen Normwerts bzw. einer Erhöhung der ALP (Alkalischen Phosphatase) oder des Gesamtbilirubins bis zum 2fachen des oberen Normwerts. Darüber hinausgehende Reaktionen werden als Leberschädigung (liver injury) gewertet.

Seit dem Jahr 1989 sind in der Literatur Berichte über verschiedene Formen von interstitieller Pneumonie erschienen, die offensichtlich auf Kamporezepturen zurückzuführen waren. Über die Jahre ist die Anzahl der jährlich publizierten Fälle gestiegen, über den letzten wurde – in japanischer Sprache – aktuell berichtet (1). Im Jahr 1997 erschienen eine Veröffentlichung mit einer größeren Fallserie aus Japan und 2017 ein Review, die nähere Aufschlüsse über die Zusammen­hänge beisteuern.

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